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Geschichte vom Berghaus

Am Rand der Felsen throne ich Wanderer, ich begrüsse freudig Dich.

Möge Gottes Hand Beschützen mich.

Zwei Namen - ein Begriff, ein Leben - ein Werk

Als 20 jähriger hatte Willi Lehner anno 1936 seinem Vater bei Bau einer

Hütte auf der Lauchernalp, heute den äußeren (westlichen) Teil des Berghauses

bildend, mitgeholfen; als Willi 1987 verstarb, präsentierte sich das Berghaus in

seiner jetzigen bekannten Form. Baugeschichte des Hauses und Lebensgeschichte

von Willi bilden ein Ganzes.1947 erwarb Willi käuflich drei ausgediente Militärbaracken im Gebiete des Lötschpasses; Die eine wurde zu Passunterkunft, die zweite zu einer zweiten Hütte auf der Lauchernalp, heute den inneren (östlichen) Hausteil bilden, und die dritte fand als Brennholz Verwendung. Nach 1960 vereinigte Willi die beiden Häuser zu einem einzigen, und 1980, nach zahlreichen Innenaus-und - umbauten,

wurde als letzte grössere Veränderung heute die Küche samt Terrasse erstellt.

Parallel zum Hütten ausbau verlief die Schaffung der nötigen Infrastruktur:

Eine Zufahrtsstraße gab es erst 1960. Wasser musste im Wisstäli vom Mühlebach

abgezweigt und von dort in einer offenen Rinne zum Berghaus geleitet werden.

Später diente eine Quelle in der Waldera zur Versorgung. Elektrizität trat erst ab 1970 an die Stelle von Gas für Licht und Küche bzw. Holz für die Heizung.

Ursprünglich nur als Sommergasthaus betrieben, ließen die neunen Möglichkeiten

nun auch die Offenhaltung während des Winters zu. 1952 verheiratete sich Will mit Ida geb. Rieder, die dank Ihrer Schaffenskraft, gepaart mit führsorglichem Wesen bald zur tragenden Stütze des Betriebs wurde. Mindestens sechs Mal wechselte

sie Ihren Hauptarbeitsplatz die Küche, im Zuge der fortdauernden baulichen

Veränderungen des Berghauses. Als Bergführer, Jäger und Fischer war Willi weiterhin bekannt.

Ganze 79 Mal stand er auf dem Gipfel des Bietschhorn.

Fast jeden bedeutenden Gipfel in den Schweizer Alpen hatte er erklommen.

Alle Besonderheiten von Bergtouren und Routen blieben ihm im Gedächtnis haften

und boten oft Gegenstand genüssliche Erzählungen. Dem passionierten und schusssicheren Jäger fiel auch die Ehre zu, erstmals einen Steinbock in Lötschen mit Bewilligung der Behörde erlegen zu dürfen.Frühzeitig erkannte Willi die touristischen Möglichkeiten, die sich im Lötschental darboten und förderte sie zielstrebig. Zusammen mit englischen Interessen wirkte er beim Bau von Skiliften, Luftseilbahn und Wohngelegenheiten mit.Trotz aller Aufgeschlossenheit dem Neuen gegenüber achtete Willi aber alte Bräuche und gute Sitten. Locker bekleidete Gäste bediente er erst, wenn deren allzu grosse Nacktstelln ordentlich abgedeckt waren. Seine Gerechtigkeitssinn und seine Lebenserfahrung brachten es mit sich, das Willi häufig um Rat angegangen wurde, den er gerne und in väterlicher Weise auch Jungen erteilte. Ida und er hatten zudem stets ein offenes Ohr und eine freigiebige Hand für materielle oder seelisch in Bedrängnis sich Befindende.

Am 2. Februar 1987 ist Willi Lehner nach langer Krankheit verstorben. ¨

Sein Lebenswerk dauerte im Lötschental und auf der Lauchernalp fort. 

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